Wie wir Feuchtigkeit und die damit verbundenen Auswirkungen und Probleme beseitigen, hängt von ihren Ursachen ab. Zu den wichtigsten Feuchtigkeitsursachen in Gebäuden gehören:
Wasser im Boden
Niederschlagwasser
im Gebäude geführtes Wasser
Kondenswasser
Sorptionswasser
aus Anlagenstörungen auftretendes Wasser, vom Menschen generiertes Wasser.
Die Baustrukturfeuchte führt zu einer Reihe von Auswirkungen:
Beeinträchtigung der thermischen Isolierungskraft von Materialien
Beeinträchtigung der Materialfestigkeit und Tragfähigkeit von Konstruktionsteilen
Gefahr durch Biokorrosion
Gefahr durch chemische Korrosion
mit dem Gefrieren von Wasser zusammenhängende Zerstörungsprozesse,
mit der Wirkung von Salz zusammenhängende Zerstörungsprozesse
Wasser ist selten chemisch rein. In der Regel enthält es andere, gelöste Substanzen (Chloride, Sulfate und Nitrate), die chemisch aggressiv sein können. Eine solche Mischung kann im Ergebnis des kapillaren Aufstiegs in die höher gelegenen Wandteile gelangen und Salzausblühungen, Verfärbungen, Abblättern von Farbschichten oder sogar Putzabfall verursachen. Die im Wasser gelösten chemischen Stoffe können chemische Korrosion auslösen. Einfluss der Korrosion auf die Gesundheit Ähnlich gefährlich ist die Biokorrosion. Feuchte Wände bilden einen ausgezeichneten Nährboden für Pilze und Schimmel, die Allergien oder Krankheiten des Atemsystems hervorrufen können.
Gebäude können mit vielen Arten der oben genannten Organismen kontaminiert sein. Besonders belastend ist das Auftreten von Schimmelpilzen, denn sie stellen gleichzeitig eine Gefahr für den Menschen dar. Schimmelpilze brauchen zum Wachstum:
einen Nährboden mit Spurenmengen von Kohle, Stickstoff, Phosphor und anderen Elementen
einen dem neutralen Wert nahe liegenden pH-Wert
erhöhte Feuchtigkeit
entsprechende Temperatur
Viele Pilze setzen giftige Stoffe frei, die Allergien, Asthma, Rheuma, zerebrale Hypoxie und auch Magen-Darm-Erkrankungen verursachen können.
Ursachen der Biokorrosion
Zu den häufigsten Ursachen der Biokorrosion in Bauobjekten zählen:
mangelnde Belüftung
unsachgemäße Isolierung
unsachgemäße Ausführung des Grund- und Flächenwasser- Entsorgungssystems
im Gebäude verbautes Holz mit hohem Feuchtgehalt
Anwendung von vor Biokorrosion nicht geschützten Materialien
Störungen der Abdichtung, Installationen und anderen Gebäudeteilen
bestimmungswidrige Nutzung von Räumlichkeiten
Planungs- und Fertigungsfehler der Gebäudehüllen
Fehlen einer gründlichen Gebäudewartung
Carbonisierung ist eine Korrosionsart, die an der Außenseite der Betonkonstruktion entsteht. Das in der Luft vorkommende Kohlendioxid reagiert mit Produkten der Hydration von Klinkerphasen und bildet das Calciumcarbonat. Seine Anwesenheit zerstört den Beton nicht, senkt aber den pH-Wert der Mauern. Dadurch verschwindet sukzessive die Schutzschicht (Passivierungsschicht) auf der Oberfläche des Bewehrungsstahls.
Die Carbonisierung erfolgt am schnellsten bei wechselnd feuchten und trockenen Bedingungen. Im Fall, wenn der Betonbereich mit einem pH-Wert kleiner als 9 die Bewehrungsstäbe erreicht und die Betonfeuchtigkeit hoch ist, wird eine schnelle Korrosion des Bewehrungsstahls erfolgen. Rost hat ein größeres Volumen als Stahl. Die entstandenen Spannungen führen zu Betonrissen. Die Bewehrungsstäbe können auf diese Weise sogar vollständig freigelegt werden. Ist der Beton der Wirkung von Chloriden ausgesetzt, beschleunigt die Stahlkorrosion signifikant.
Chloridangriff
Chloriden gelangen am schnellsten in die Zementmatrix. Sie führen zur Senkung des pH-Werts von Beton und zur Korrosion vom Bewehrungsstahl. Der Korrosionsverlauf ähnelt dem Carbonisierungsprozess. Ein Chloridangriff kann durch die Wirkung des Grubenwassers oder Meerwassers verursacht werden, in den häufigsten Fällen stecken hinter der Entstehung Enteisungsmittel. Abwechselndes Sättigen und Trocknen sowie Frost bestärken das Eindringen von Chloriden.
Sulfatangriff
Er gehört zu den gefährlichsten Korrosionsarten und tritt am häufigsten in der Wirkung von Grundwasser, Abwasser oder Meerwasser ausgesetzten Konstruktionen auf. Die Sulfate im Grundwasser sind in der Regel natürlicher Herkunft, obwohl ihre Quellen ebenso Düngemittel wie auch Industrieabwasser sein können. Im Meerwasser werden die Sulfate von in großen Mengen präsenten Chloriden, Natrium und Magnesium begleitet, die die zerstörerische Aktivität zusätzlich stärken.
Physikalische Auswirkungen des Sulfatangriffs:
• Expansion
• Rissbildung
• Abblättern
• Festigkeitsverlust
• Vollständige Betondestruktion
Durch Alkali-Aggregat-Reaktion verursachte Korrosion Zwei Aggregatarten reagieren am häufigsten mit aus Zement, Wasser oder chemischen Zusätzen stammenden Alkalien:
• Aggregate, die reich an reaktiven Siliziumdioxid sind (Opal, Chalcedone, Tridymite) – Alkali-Kieselsäure-Reaktion (ASR)
• sowie Carbonat-Aggregate (dolomitisierte Kalksteine) – Alkali- Carbonat-Reaktion (ACR)
Die aufgelisteten Aggregate können mit den im Beton enthaltenen Alkalien ausschließlich im Beisein von Wasser reagieren. Dann entsteht ein alkalisches Gel, das Wasser absorbiert und ohne Einschränkungen aufquillt. Um die aktiven Körner herum bildet sich ein bis zu 2 mm dicker Gelmantel. Die Einschränkung des Gels durch den Zement verursacht innere Spannungen, die in Rissbildung und Betonzerfall resultieren.